Rimbach. Werden Sie ein drittes Mal als Bürgermeister kandidieren, wollte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister bei seinem Besuch von Rimbachs Bürgermeister Holger Schmitt wissen. Schmitt, der derzeit fast 12 Jahre im Amt ist, bejahte dies. Das Amt bereite ihm weiterhin viel Spaß und seine Bilanz sei durchaus positiv. Als er 2012 angetreten sei, habe Rimbach ca. 10 Mio. Euro Schulden gehabt. Diese wurden in seiner Amtszeit kontinuierlich reduziert, ohne die Investitionen in seiner Gemeinde zu vernachlässigen. So werden derzeit die Kindergärten erweitert und der Feuerwehrstützpunkt in Zotzenbach neu gebaut. Gerade als gelernter Bankkaufmann sei ihm wirtschaftlich vernünftiges Handeln äußerst wichtig. Rimbach auch in Zukunft mit soliden Finanzen weiter zu entwickeln sei daher sein großes Anliegen. Dies möchte er zusammen mit der Gemeindevertretung verwirklichen. Bereits vor seiner ersten Wahl sei er gefragt worden, ob er als Bürgermeister mit allen Parteien einen offenen Dialog pflegen wolle. Schmitt ist zwar CDU-Mitglied, sieht sich aber immer als ein unabhängiger Bürgermeister. In all den Jahren hat er daher mit einigen Fraktionen ein offenes und freundschaftliches Verhältnis gepflegt. Auch wenn man verschiedener Meinung sei, müsse man respektvoll miteinander reden, ist Schmitts Auffassung.
Der Haushalt 2024 stehe und komme wohl ohne Steuererhöhungen aus. Die Gewerbesteuereinnahmen würden immer etwas defensiver im Haushalt aufgeführt. Erfreulich sei aber, dass sich diese Einnahmen in den letzten Jahren immer positiver als geplant entwickelt hätten. So wurden in den letzten Jahren über 200 neue Arbeitsplätze in Rimbach geschaffen. Auch dies zeigt, dass sich die Gewerbetreibenden in Rimbach gut aufgehoben fühlen. Stolz ist Schmitt, dass entgegen den demographischen Vorhersagen die Einwohnerzahl permanent gestiegen ist. Dies sei aber nur möglich, da Rimbach eine attraktive und familienfreundliche Gemeinde sei. So sei in der Kerngemeinde der Gemeinde-Kindergarten um eine Gruppe erweitert worden. Die neue ev. Kita in der Ortsmitte wird aktuell um zwei weitere Gruppen erweitert. Der neue Kindergarten in Zotzenbach werde künftig ebenfalls erweitert um zwei neue Gruppen. Hinzu komme, dass Rimbach mit den drei Grundschulen, der Haupt- und Realschule sowie dem Gymnasium schulisch sehr gut ausgestattet sei. Auch die Anbindung durch Bahn und Straße nach Weinheim und dann weiter nach Heidelberg/Mannheim bzw. Frankfurt sei ein weiteres Plus seiner Gemeinde. Die Fertigstellung des zweiten Haltepunkts der Bahn an der MLS ist für 2025 geplant.
Auch die Freizeitmöglichkeiten seien sehr gut. So sei etwa der neue Trommturm ein äußerst beliebtes Ausflugsziel, das von den Bewohnern von Rimbach sowie von vielen Touristen aufgesucht wird. Nicht nur für Neubürger benötige Rimbach in Zukunft weitere Bauflächen, bevorzugt natürlich im Innenbereich, aber auch zusätzliche Gewerbeflächen müssen geschaffen werden. Hier wünsche er sich, dass in der kommenden Regionalplanung Kontingente für eine Weiterentwicklung der Gemeinde bereitgestellt werden. Die Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen sei weiter ungebrochen.
„Die Flüchtlingssituation vor Ort haben wir im Griff“, erklärte Schmitt. Die Gemeinde hat Wohnungen bereits angemietet und hält Containerwohnungen in Zotzenbach bereit. Stolz ist Schmitt, dass es nach wie vor genügend ehrenamtliche Helfer in seiner Gemeinde gibt, die sich um Flüchtlinge und deren Belange kümmern. Auch dadurch werde seine Gemeinde sowohl personell als auch finanziell entlastet. Ausdrücklich lobte Schmitt die Zusammenarbeit mit dem für die Flüchtlinge zuständigen Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf. Dessen ungeachtet sind sich Schmitt und Meister einig, dass an den Außengrenzen der EU kontrolliert werden müsse, wer zurecht Asyl beantragt und wer nur aus wirtschaftlichen Interessen etwa nach Deutschland will. Es sei selbstverständlich, dass es auch Abweisungen geben müsse, genauso wie illegale Einwanderer auch abgeschoben werden müssten.